Geschichte der Renner-VillaDie Villa wurde 1894 errichtet und 1910 von Karl Renner erworben. Er verlegte seinen Wohnsitz nach Gloggnitz, da er im Wahlbezirk Neunkirchen 1907 zum Reichsrats-abgeordneten gewählt wurde. Die Villa blieb bis 1950 sein Privatbesitz. Nach dem Tod der Tochter Karl Renners wurde die Villa von den in Amerika lebenden Enkelnverkauft.Der neugebildete Verein „Dr. Karl Renner Gedenkstätte“, zu dessen Gründung Bundeskanzler Dr. Bruno Kreisky den Anstoß gab, erwarb die Villa 1978 und richtete sie nach Adaptierung als Dr. Karl Renner-Museum ein.Vom damaligen wissenschaftlichen Leiter Siegfried Nasko und dem Künstler Gotthard Fellerer wurde das Wohnhaus Renners zum Museum umgestaltet. Beide kuratierten 1999 die Dauerausstellungen „Karl Renner - Vom Bauernsohn zum Bundespräsidenten“ und „Österreich - Vom Vielvölkerstaat zur Europäischen Union“. Diese wurden in den Jahren 2017 bis 2019 vom aktuellen wissenschaftlichen Leiter Michael Rosecker in der Ausstellungstradition des Museums überarbeitet und grundlegend erneuert. Die Darstellung der Geschichte erfolgt nun anhand vieler Originale der politischen Theorie und Praxis sowie des alltäglichen Lebens. Die Aura der Originale stellt die ereignisreiche Epoche österreichischer Geschichte im Rahmen eines historisch aufgeladenen Orts authentisch und lebendig dar. Die Ideen, Hoffnungen, Ängste, Irrwege und Erfolge der handelnden Personen werden so in einer dichten Erzählung genauso spür- und nachvollziehbar wie große historische Entwicklungen. Die Ausstellungen erzählen spannend von den Um- und Aufbrüchen der österreichischen Geschichte des 20. Jahrhunderts und vom Leben und Wirken Karl Renners. Im Souterrain der Villa und im Betriebsgebäude werden jährlich wechselnde Sonderausstellungen zu aktuellen Themen gezeigt.